24H Burgenland Extrem Bericht von Christian Rabenberger Rechnungsprüfer von DT&m SU
Am 22. Jänner war es wieder soweit. Nach 2015 ging auch heuer wieder eine Runde von Dogtrekkern an den Start. 120 Km standen auf dem Plan und die Vorraussetzungen, was das Wetter betraf, standen sehr gut.
Wir reisten am 21. gemütlich nach Oggau in unser Hotel "Sebastiankeller". Packen des Rucksackes sowie der Tasche fürs Begleitfahrzeug und noch ein gemütliches Abendessen, dann gings ins Bett denn um 04:30 Uhr geht es los.
Auch heuer waren wieder mit im Team:
Katrin Rom, Nadja Spatsek, Sonja Rauchbauer, Birgitt Vancl, Holger Spatsek, Thomas Mittermann und Manuel Hassler.
Die professionell Betreuung übenahmen wieder Andrea Rabenberger und Albert Steiner "Stone".
Mit einem Starterfeld von 1718 Teilnehmern ging es um 04:30 los in Oggau. Minus 7 Grad und leichter Wind begleiteten uns in den neuen Tag hinein.
Unsere Gruppe teilte sich rasch, damit jeder sein Tempo gehen konnte in 2 -3 kleiner Gruppen die sich auch immer wieder bei den Labestationen trafen.
Ein wunderschöner Sonnenaufgang und ein strahlend blauer Tag stand uns bevor.
Es lief wirklich super und wir machten relativ schnell unser Kilometer.
Holger Spatsek, Sonja Rauchbauer und ich bildeten eine 3er Gruppe die sehr gut zusammenpasste. Tolle Gespräche und gute Pausen- und Tempoeinteilungen liesen uns bis 15:30 Apetlon erreichen. Eine tolle Zeit und wesentlich früher als 2015.
Nach einer ausgiebigen Pause machte sich dann eine 4er Gruppe aus Birgitt Vancl, Holger Spatsek, Sonja Rauchbauer und mir weiter nach Podersdorf auf den Weg.
Unser restliches Team hat mit 60 km wieder eine tolle Leistung erbracht und hat mit Apetlon für heuer beendet.
Herzliche Gratulation an Nadja Spatsek, Katrin Rom und Thomas Mittermann zu den erreichten 60 km!!
Unsere 4er Gruppe ging also in die Nacht hinein. Über Ilmitz und die Hölle ging es nach Podersdorf. Ein sehr monotoner Weg ohne Ortschaften über 16 km. Aber die sternenklare und mondhelle Nacht war einfach wunderschön für einen solchen Marsch. Sehr zügig erreichten wir um 20:10 Podersdorf und die Labestation im Seecafe. Dort tankten wir neue Kräfte und machten eine kurze Pause bei Apfelpunsch und Tee.
Weiter ging es um 20:30 dann über 14 Km nach Neusiedl. Ein auch eher kahler Weg in der Nacht ohne viel Zivilisation. Gegen 23:00 erreicht wir dann Neusiedl und waren glücklich über das Suppenbuffet und die Fruchtsäfte der Tourismusschule.
Die ersten Blasen waren zu versorgen und unser Team wurde nochmal kleiner.
Sonja ist bereits 30 km über ihr geplantes Ziel marschiert und hat mit 90 km eindeutig ihren persönlichen Rekord gebrochen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Topleistung!!!
Damit waren wir dann nur mehr drei Musketiere:
Birgitt Vancl, Holger Spatsek und ich.
Wir machten uns auf den Weg mit dem Vorsatz "Der Weg ist das Ziel"
Über Jois, Winden und Breitenbrunn ging es nach Purbach. 15 km die uns einiges abverlangten und das war auch jener Zeitpunkt an dem wir definitiv aus der Komfortzone ausgestiegen sind (Zitat von Holger). So locker es von Podersdorf wegging, so schwer sollte es dann von Purbach losgehen. Die Pause im Gut Purbach war definitiv lebensrettend und dort wurden auch die nächsten Blasen und Blessuren versorgt.
Da uns niemand einen Rollstuhl angboten hat, hat uns wohl auch niemand durch Purbach schleichen oder besser kriechen sehen . Der erste Kilometer muss echt schlimm ausgesehen haben. Aber wer will schon 15 km vor dem Ziel aufgeben.
Über Donnerskirchen ging es zum letzten Abbieger Richtung Oggau weiter.
Etwas langsamer aber immer noch stetig. Der Gang schon sehr eckig, erreichen wir den Abzweiger von der Bundesstrasse in die Weinberge. Noch einmal hieß es Zähne zusammenbeissen und über Schotterwege und einen kleinen Anstieg Richtung Oggau marschieren. Man glaub gar nicht wie so ein kleiner Anstieg nach 118 km reingeht und wie man doch jeden kleinen Stein spüren kann. Mittlerweile haben wir gefühlte minus 12 Grad im Wind. Wir lechzen nach dem Ziel, denn es ist mittlerweile echt anstrengend und jeder Schritt eine neue Herausforderung.
Wir erreichen Oggau und die ersten Häuser. Nun nur mehr zum Gemeindeamt und dann ist es geschafft! Die Glückshormone kommen plötzlich zurück und gleich sehen wir das Ziel.
Um 06:00 erreichen wir mit einem feudalen Zieleinlauf die Finisherlounge. Wir fallen uns glücklich und kaputt in die Arme und nehmen in der Finisherlounge Platz. Wir können es noch gar nicht fassen, was da heute geleistet wurde von uns.
Es ist geschafft!!! 120 Km in 25:30 Stunden liegen hinter uns. Wir spüren jeden Knochen und Muskel und wollen nur noch eins. Duschen und schlafen gehen.
Aber wir sind alle überglücklich und das Gefühl ist einfach unbeschreiblich.
Und nun versucht mal zu schlafen so einem Adrenalinspiegel.
Danke an Birgitt Vancl und Holger Spatsek für diese tolle Teamleistung!! Wir haben uns so toll motiviert und dadurch haben wir es letztendlich auch geschafft. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich im 2. Versuch die 120 km schaffe. Aber das richtig Team am richtige Ort vollbringt Höchstleistungen.
Herzlichen Glückwunsch auch an Manuel Hassler. Er hat die 120 Km schon etwas früher beendet. Als der Läufer in unserem Team war er definitiv schneller und ist bereits vor Mitternacht in Oggau angekommen. Super Leistung!!!
Damit gibt es 4 neue Finisher in unserem Verein bei 24 Stunden Burgenland extrem.
Von 1718 Startern 2016 haben 551 das Ziel in Oggau erreicht. Und wir waren dabei!!
Von der Nacht hab ich leider keine Bilder mehr. Aber die Tagesbilder sagen, so glaube ich genug aus. "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut" würde der Kaiser sagen.
24H Burgenland Extrem Finisher 2016 Christian Rabenberger und Birgitt Vancl